Leben im Baumstamm

Am 5. Juni 2015 sind unsere „BAUMSTAMMBIENEN“ in ihr neues Zuhause, einen hohlen Baumstamm eingezogen!
 "Baumstammbienen" ist natürlich keine offizielle Bienenrasse – die Bienen werden nur von uns so genannt, weil ihre Wohnung eben ein hohler Baumstamm ist. Eigentlich heißt die Rasse „Apis Mellifera Carnica“ oder „Kärntner Biene“. Dies ist die in Vorarlberg von den meisten Imkern gehaltene Bienenrasse. Am Waldrand oberhalb unseres Pausenplatzes dürfen die Bienen in diesem Baumstamm nun so leben, wie sie es schon seit Millionen von Jahren tun: Sie bauen ihre Waben selbst, sammeln im Frühjahr und Sommer ihre Vorräte für den Winter und mit etwas Glück und wenn notwendig auch mit Unterstützung durch ihren Imker Dir. Andreas Sutterlüty, überleben sie auch den kalten Winter in ihrer gemütlichen Höhle. Die Hilfe des Menschen brauchen sie zum Überleben sonst eigentlich kaum - nur wenn die lästige Varroamilbe überhand nimmt oder wenn das natürliche Trachtangebot eine zusätzliche Fütterung notwendig macht, greift der Imker ein. Wenn wir sie nicht stören, nicht an ihre Wohnung klopfen oder daran rütteln, sind sie sehr friedlich und gehen konzentriert ihrer Arbeit nach. Von Frühjahr bis Herbst bestäuben sie Millionen von Blüten und sorgen so dafür, dass wir Menschen keinen Hunger haben müssen: Ein Drittel aller Nutzpflanzen brauchen Bienen und andere Insekten für die Bestäubung. Nur 100 Arten aller Nahrungspflanzen stehen für 90 % der gesamten Nahrungsmittelproduktion. Bienen, Wildbienen, Hummeln und Co. bestäuben 71 von diesen 100 Pflanzen. Das ist doch Grund genug für ein ungestörtes Leben im Baumstamm! Dabei können die Kinder das Treiben am Bienenbaum im Laufe der Jahreszeiten beobachten und viel über das Leben der Honigbiene erfahren.
Übrigens ist die Haltung von Bienen in einem ausgehöhlten Baumstamm, einer sogenannten "Klotzbeute", eine der ältesten Formen der Imkerei. Diese wurde vor hunderten Jahren auch bei uns praktiziert, durch das Aufkommen der Magazinbeuten ist diese Art der Bienenhaltung jedoch völlig in Vergessenheit geraten. In Zeiten des allgegenwärtigen Bienensterbens ist sie aber vielleicht wieder eine zukunftsweisende und dem Wesen der Biene entsprechende Methode, um diese immens wichtigen Blütenbestäuber am Leben zu erhalten.
 

Mit diesem im Herbst/Winter 2014 in Doren, Stein umgestürzten hohlen Apfelbaum begann die Geschichte. Schulleiter und Imker Andreas Sutterlüty konstruierte aus dem hohlen Stammstück eine Bienenwohnung und genau am Pfingstmontag ließ sich dann tatsächlich ein Bienenschwarm in Agathes Apfelbaum nieder. Alles weitere kann den Bildern und nachfolgenden Berichten entnommen werden...