Erntedank auf dem Bauernhof

Gegen Ende des Gartenjahres steht traditionellerweise immer der Dank für die geernteten Kostbarkeiten von Mutter Erde. So feierten auch wir Volksschüler unser Erntedankfest auf dem Biobauernhof von Karl und Agathe Lingenhel. Klimabewusst legten wir die 2 km von der Schule zum Bauernhof zu Fuß zurück, auch der strömende Regen konnte uns nicht aufhalten. Dort wurden wir schon erwartet, auf den Tischen waren 45 Häufchen Dinkelmehl vorbereitet und schon durfte jedes Kind seinen eigenen Brotteig anrühren: Salz, Wasser und Hefe dazu und dann kneten, kneten, kneten... Die Zweitklässler hatten den Dinkel in den Sommerferien im Schulgarten geerntet und im Herbst konnten alle Interessierten auf dem Martinshof genau erfahren und beobachten, welche Arbeitsschritte notwendig sind, damit aus den Dinkelkörnern Mehl wird. Nun folgte also der letzte Arbeitsschritt - das Mehl wird zu knusprigen Dinkelbrötchen weiterverarbeitet. Nachdem alle Kinder einen schönen Brotteig geknetet hatten, brauchte dieser Zeit um zu ruhen. Die Kinder teilten sich jetzt auf drei Stationen auf: Marianne zeigte uns, wie der Randig - erst letzte Woche im Schulgarten geerntet - als Salat mit den richtigen Gewürzen seinen tollen Geschmack entfaltet. Jedes Kind füllte stolz sein Gläschen mit Randig, beschriftete den Deckel und natürlich verschwanden viele Löffel der gehobelten roten Knollen gleich in den hungrigen Mündern. Karl presste unterdessen mit der zweiten Gruppe Apfelsaft. Auch hier halfen die Schüler bei allen Arbeitsschritten eifrig mit, der süße Saft floss in die bereitgestellten Fässer und nicht wenig auch in die durstigen Kehlen. Die dritte Gruppe schnitt Gemüse aus dem Schulgarten, Kürbis, Zwiebeln, Sellerie,... und bereitete mit Agathe, Birgit und Anita eine schmackhafte Gemüsesuppe zu. Dann noch schnell die Kartoffeln in lustige "Kartoffelraupen" verwandelt, und schon folgte der Wechsel, bis alle Kinder alle Stationen absolviert hatten. Nach einer kleinen Pause im Stall bei Kälbchen, Kühen und dem mächtigen Stier wurde schon zum Essen gerufen. Der Duft von gebratenen Kartoffeln, Dinkelbrot und Gemüsesuppe ließ die Augen größer werden, so ein arbeitsreicher Vormittag macht natürlich hungrig. Nun verspeisten die Kinder mit Genuss ihre selbst zubereiteten Köstlichkeiten - im eigenen Garten biologisch angebaut, selbst geerntet und mit eigenen Händen weiterverarbeitet: So gehört es sich für eine Klimaschule!