Den ganzen schönen Sommer über haben unsere Baumstammbienen ihre Waben in den Baumstamm gebaut, mit Pollen und Honig gefüllt, ihre Brut darin aufgezogen und sind nun bereit für die bevorstehende kältere Zeit. Die goldgelben Waben reichen bis zum Boden des Baumstammes herab, das Bienenvolk ist aber zu dieser Jahreszeit schon merklich kleiner geworden. In der kalten Jahreszeit legt die Königin immer weniger Eier, da die im August und September erbrüteten Winterbienen 7 bis 8 Monate alt werden. Eine Sommerbiene lebt aufgrund ihres hohen Arbeitseinsatzes nur zirka 6-8 Wochen.
Zur großen Überraschung von Imker Andreas Sutterlüty hat sich sogar schon ein ganz wertvoller aber leider selten gewordener Nützling im Bienenstock eingefunden: Ganz zufällig entdeckte er im August einen Bücherskorpion im Bienenstock. Dieser 3-4 mm große Pseudoskorpion aus der Gattung der Spinnentiere lebte alten Berichten zufolge früher in einer Art Symbiose mit den Bienen im Bienenstock und befreite sie von Milben und anderen Parasiten. Da er aber Spalten und Ritzen braucht um im Bienenstock zu überleben und sich zu vermehren, kann er in den modernen glatten Magazinen der heutigen Imkerei nicht existieren. Erstaunlich, dass dieser Nützling schon nach so kurzer Zeit den Weg in den Baumstamm gefunden hat, obwohl man ihn sonst nur mit sehr viel Glück zu Gesicht bekommt. Ein deutscher Biologe sieht den Bücherskorpion als zukünftige biologische "Waffe" gegen die Varroamilbe, denn in Laborversuchen stellte er fest, dass auch die Varroamilbe auf der Speisekarte dieses kleinen Skorpions steht. Seinen Namen hat dieser völlig harmlose Geselle übrigens davon, dass er sich gerne zwischen den Buchdeckeln alter Bücher aufhält...
Weitere Informationen dazu: www.beenature-project.com